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22.09.2010 Heute hieß es um 0500 Uhr Abfahrt. Unser Ziel der Pflerscher Tribulaun. Ich war 2003 mit Hilfe der Matreier Bergrettung schon einmal dort oben und wollte es diesmal selbst versuchen. Mit von der Partie Mario und Mike. Nachdem ich beide „eingeklaubt“ habe in Innsbruck bzw. Rum gings mit dem Auto über den Brenner hinunter nach Gossensass und weiter ins Pflerschtal zum Weiler Stein. Am Weg dorthin die erste Schrecksekunde: Plötzlich steht ein Hirsch vor mir mitten auf der Strasse, Gott sei Dank kann ich noch rechtzeitig bremsen und Schlimmeres verhindern denn wenn dieser Bursche auf der Motorhaube liegt dann Gute Nacht.

Am Parkplatz angekommen gehts in Dunkelheit den Weg hinauf Richtung italienischer Tribulaunhütte. Bald genießen wir die ersten Sonnenstrahlen und das Tempo von Mario ist optimal gewählt sodass wir nach rund zwei Stunden den Einstieg in die erste Rinne erreichen am Fuße der Südwände. Sehr imposant der Anblick, „wo solls denn dort hinauf gehen?“ fragen sich Mario und Mike, aber ich kannte den zumindest unteren Teil des Anstiege, schon von früher und kann beruhigen. Des pack ma schu Jungs!

Durch diese schluchtartige Rinne gehts hinauf rund 100 Höhenmeter bis man ein Kar das wir auf einem Steig überwinden. Ab hier wird der Aufstieg wieder schwieriger. Weitere 100 Höhenmeter dann in 2er Gelände hinauf zum Sandesjoch. Von hier hat man schon einen atemberaubenden Rundblick gegen Habicht und die restlichen Stubaier wie Wilder Freiger, Feuersteine….Absolut traumhaft. Eine kurze Pause…dann gehts weiter..;

Vom Sandesjoch nun am Westgrat ansteigend zu zwei Türmen. Diese haben wir auf Steigspuren umgangen. Bei einem markanten Schuttband nicht nach unten absteigen sondern links über einen Steilaufschwung (II) zum Gratvorsprung. Ja nicht verleiten lassen abzusteigen denn da gehts gleich mal runter ins Nichts. Nun steigt man wieder in leichterem Gelände etwas hinauf bis man dann gegen Osten hinaus quert bis zum Einstieg in die „Südrinne“. Aufpassen bei dem rutschigen und brüchigen Untergrund, ansonsten in diesem Teil keine wirklichen Schwierigkeiten! Den Einstieg kann man dann nicht verfehlen, ein Fixseil rund 8 Meter lang über einen leichten Überhang gespannt. Da gehts rauf, etwas mühsam aber durchaus zu meistern. Ab nun stets in Gelände 2ter Schwierigkeitsgrad weiter hinauf. Die  letzten 100hm zum Gipfel, die Kletterei wird gegen Schluss hin immer besser (meist III, manchmal auch leichter – Fixseilpassagen wären ohne Seil ca. IV-V). Wir sind alles seilfrei aufgestiegen … Sichern ist für schwächere Nachsteiger problemlos möglich … Abseilstände in ca. 25-30m Abstand …, jedoch empfiehlt es sich die Abseilstellen im Aufstieg schon zu kontrollieren beziehungsweise sich einzuprägen um diese dann leichter zu finden!

Nach etwa 4 Stunden 30 Minuten haben wirs dann geschafft und stehen glücklich und zufrieden am Gipfel des Pflerscher Tribulaunes 3097m. BERG HEIL JUNGS!!!! Ausgiebige Gipfelrast und purer Genuß bei dieser Fernsicht heute! Den Aufstieg haben wir ohne sichern über die Bühne gebracht. Kein wirkliches Problem wenn man trittsicher und schwindelfrei ist! Dann heißt es aber doch wieder den Weg hinunter, dieses Mal mit Abseilen. Haben ein 60 Meter Seil dabei das völlig ausreichend ist. Abseilstellen sind vorhanden, teilweise alte Haken aber zumindest immer zwei Stück. Insgesamt brauchen wir bis zum Sandesjoch zurück zwei Stunden reines Abseilen… Meistens 30 Meter Abseilpiste, das heißt mit einem etwas längeren Seil könnte man den einen oder anderen Zwischenstop sparen aber was solls. Eine gute Übung!

Ab Sandesjoch wieder übers Kar hinunter bis zum Einstieg in die erste schluchtartige Rinne die wir wieder per Abseiler überwinden und alle Drei gesund den Weg zur Tribulaunhütte erreichen. Jetzt bin ich wirklich happy denn die Konzentration lässt langsam nach, aber der Abstieg zum Auto hinunter stellt keine Schwierigkeiten mehr dar. Absolutes Traumwetter krönen diesen perfekten Tourentag auf diesen gewaltigen Gipfel! 5 Stunden dauert der gesamte Abstieg und so erreichen wir gegen 17 Uhr den Parkplatz! Ab ins Auto und nach Gossensass wo wir noch in der Pizzeria ordentlich einhauen, aber rund zehn Stunden Gehzeit da kann man und darf man!

FAZIT: Absolut fordernde Alpintour auf einen der, für mich, formschönsten Gipfel in der näheren Umgebung von Innsbruck. Gesamthöhenmeter 1610m, Aufstiegszeit 4 Stunden 30 Minuten, Abstiegszeit aufgrund des Abseilens 5 Stunden. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie Kenntnisse im Abseilen erforderlich, Gespür für die Wegfindung. Meist aber ausreichend Steinmännchen vorhanden und auch genügend Abseilsstellen die meistens aus zwei geschlagenen Haken bestehen! Standplätze sollten im Aufstieg überprüft werden! Wie schon in vielen Foren angeführt eine brüchige und rutschige Angelegenheit, jedoch meinem Geschmack nach „halb so wild“ wie oft berichtet. Alles in Allem unglaublich beeindruckende Tour! Ein weiterer Bericht ist von Mario unter http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=49682 zu finden. Herzliches Dankeschön an Mario und Mike für eure Begleitung.

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