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17.11.2012 Da das Wetter wieder mal einen Traumtag versprach durchstöberte ich meine AV Karten nach einer etwas längeren Tour um den Tag voll und ganz auszunutzen. Im westlichen Karwendel wurde ich dann fündig. Ein Gebiet das viele Varianten versprach. Am Schluss entschied ich mich dann für den Mittenwalder Höhenweg. Laut Karte ein leichterer Klettersteig, auch deswegen blieb mein Gurt zu Hause. Mit von der Partie war heute Simon.

Um 0600 ging es mit dem Auto zum Bahnhof nach Scharnitz, wo wir direkt auf den ÖBB Parkplätzen parkten. Wir wollten ja mit dem Zug von Mittenwald wieder retour fahren. Bei eisigen und windigen Temperaturen ging es dem Hinweisschild Karwendeltäler folgend gegen Süden. Auf der linken Seite kam dann eine Tourismusinfostelle, hier verließen wir die Stra?e und an Häusern vorbei ging es schnell hinein in den Wald. Der Anstieg zum ersten Gipfel hinauf war sehr gut markiert. Steil ging es in Serpentinen aufwärts, teilweise erhaschte man einen Ausblick auf die Umgebung. Die wunderschönen Karwendeltäler, aber auch Solstein und Co begrüßten uns an diesem traumhaften Spätherbsttag! Nach rund 2 Stunden 15 Minuten erreichten wir dann den Gipfel der Brunnensteinspitze auf 2180m. Zuvor ging es über den Brunnensteinkopf 1924m hinweg. Kurz unterhalb des Gipfels dann einige Gemsen. Vor Allem Geisen mit ihren süßen Kitzen waren zu sehen, auch der ein oder andere Bock querte unseren Weg um dann in der Westseite zu verschwinden. Vom Gipfel hatte man das erste Mal etwas Einblick auf unseren noch weiten Weiterweg über die Rotwandlspitze und Co! Frühstück musste aber sein bevor es über markierten Steig weiter ging. Es folgte die Rotwandlspitze 2193m bevor wir über die Tiroler Hütte in den Roßanger abstiegen. Eine traumhafte Kulisse und die Ruhe, einfach herrlich! Am Roßanger hätte man die Möglichkeit über die Brunnsteinhütte nach Mittenwald Abzugsteigen, wir gingen aber weiter Richtung Kirchlspitze. Stetig ging es bergauf bis wir auch unseren dritten Gipfel die Kirchlspitze 2301m erreichten. Ab hier nun immer am Grat entlang, zahlreiche Seilversicherungen und die eine oder andere Leiter nützend, hinüber zur Sulzle(i)klammspitze 2321m. Bis hierher hielt man sich meistens direkt am Grat oder östlich davon, ab hier nun etwas unguter Abstieg in die  kalte Nordostseite. Hier hatte es einiges mehr an Schnee und wir mussten teilweise die Drahtseile erst ausbuddeln :-D. Aber auch diesen Abschnitt meisterten wir und so gelangten wir zum Notunterstand und das ist wirklich nur ein Notunterstand. Liegen absolut nicht möglich und vorallem voll im Schatten gelegen. Kurzer Gegenanstieg wieder hinauf zum Gamsanger auf 2188m. Nun folgte wiederum ein leichterer Abschnitt in der Morgensonne hinauf zur Südlichen Linderspitze 2305m. Der Weiterweg dann wieder etwas mühsamer da man oftmals in den Schatten absteigen musste und dementsprechend mehr Schnee lag. Aber im Großen und Ganzen waren die Bedingungen sehr gut, fester griffiger Trittschnee. Was etwas nervte war die messerscharfe Harschschicht, die oft an unseren Schienbeinen rieb. Nichts desto trotz erreichten wir dann auch die Mittlere Linderspitze 2239m. Hier begegneten wir den ersten Menschen an diesem Tag. Ein deutsches Pärchen kam entlang des Weges, ausgerüstet mit Helm, Steigeisen, Pickel und Klettersteigset! Kurzes Hallo und wir hielten uns nicht lange auf denn für uns ging es weiter bergab ins Gatterl 2266m. Hier gab es wiederum eine Möglichkeit frühzeitig abzubrechen und zwar der Abstieg über den Heinrich Noe- Steig hinunter zur Brunnsteinhütte. Aber wir waren noch motiviert und so ging es weiter hinauf zur Nördlichen Linderspitze 2372m und hinüber zum Einstieg des Mittenwalder Klettersteiges. Das Hinweisschild wies eine Gesamtgehzeit von 7- 9 Stunden aus, für den Klettersteig plus Abstieg nach Mittenwald. Wir freuten uns alles technisch schwierige geschafft zu haben und so ging es noch auf einen Abstecher hinauf zur Westlichen Karwendelspitze 2385m, unserem achten Gipfel an diesem Tag. Es sollte der Letzte sein denn nach einer weiteren Gipfelrast mit Alpendohlen ging es zügig hinab zur Bergstation der Karwendelbahn! Kurz oberhalb des Gebäudes wies uns ein Wegweiser den Weg nach Mittenwald über das Dammkar. Sehr einladend wirkte der Abstieg nicht. Da aber die Zwei Bergsteiger mit Steigeisen aufgestiegen sind, wussten wir aufgrund der Spuren im Schnee wo es lang ging. Der Abstieg ist bei Schnee nicht wirklich zu empfehlen wie auch eine Hinweistafel besagte. Man quert oftmals Rinnen in denen wirklich Bockharter Schnee lag. Ein Ausrutscher und man macht einen satten Abgang! Also konzentriert ging es dann bergab, ich voraus und Simon folgte. Die Stecken waren uns hier eine große Hilfe. Kurz unterhalb des ersten Steilaufschwunges kam uns dann ein Münchner entgegen. Ich dachte mir schon von Weiten was das für ein Typ ist. Kein Rucksack, keine Haube, nur Handschuhe und Turnpatschen! Er fragte mich ob ich denn etwas zu schreiben hätte. Kannte mich ehrlich gesagt nicht wirklich aus was er wollte und ich verneinte höflich. Für mich ging es weiter talwärts, Simon blieb dann länger stehen bei Ihm und sie tauschten ein paar Worte aus. Der Münchner wollte Simons email Adresse haben um sich abends noch bei ihm zu melden. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte Simon die Bergrettung verständigen! Also da kann man nur die Hände vorm Gesicht zusammen schlagen! Was für Typen auf den Berg steigen. Anstatt um zudrehen stieg er immer weiter aufwärts, er wollte auf die Westliche Karwendelspitze! Man konnte ihm nur Glück wünschen, das er im Ganzen unten ankommt! Aber es kam noch besser: Nach diesem Treffen kamen uns noch weitere vier Bergsteiger entgegen. Vollgepackt bis oben hin und das um 14:00 Uhr! (gegen 17 Uhr wurde es dunkel). Ich fragte Sie ob sie oben nächtigen Würden, worauf ich zur Antwort bekam: Nein, wir machen noch den Klettersteig und steigen dann ab, Stirnlampen haben wir ja dabei. Wenn man sich jetzt überlegt: 14.00 Uhr plus rund 90 Minuten bis zum Einstieg plus 7-9 Stunden für den Klettersteig und Abstieg= 22:30 Uhr im Tal sofern alles gut klappt! Hab ironisch noch gesagt da habt Ihr ja noch Einiges vor 😀 Was soll man da noch sagen???? Für uns Zwei ging es flott hinab zur Mittenwalder Hütte. Wie gesagt: Vorsicht war geboten in den teilweise sehr heiklen Querungen. Mit Turnschuhen hätte ich mich nicht darüber gewagt! Von der Hütte dann weiter bis nach Mittenwald Hauptbahnhof, den wir zwei Stunden später (ab Westliche Karwendelspitze) auch erreichten. Da ging sich noch ein kühles Hefe aus, bevor wir mit dem Zug um billige 6 Euro 10 Cent zurück nach Scharnitz fuhren 😉 Vom Zug heraus ging es gleich wieder in die Bahnhofsreste auf ein weiteres Bierli. Der Tag musste noch begossen werden. Alles Geplante ging zu 100% auf! Mit dem Auto dann retour nach Innsbruck

Simon schrieb mir spät am Abend dann noch eine sms das Alle 5 zusammen gesund im Tal angekommen sind. Sie machten ein bisschen Klettersteig und entschieden sich dann über den Noesteig Abzugsteigen!Gott sei Dank, eine richtige Entscheidung!

 

FAZIT: Eine sehr empfehlenswerte Runde für konditionsstarke Bergsteiger. Der Klettersteig mit C Stellen. Ansonsten keine wirklichen Schwierigkeiten. Abstieg über das Dammkar sehr alpin! Traumhafte Ausblicke am gesamten Gratverlauf! Gesamt waren es dann so in etwa 1900 Hm bei rund 9 Stunden Gesamtgehzeit inklusive aller Pausen! Für nicht so sichere Bergsteiger ist ein Klettersteigset absolutes Muss! Natürlich muss man dann auch die Zeit einrechnen die man zusätzlich zwecks Sichern benötigt.

Kartenmaterial: AV Karte 5/1 Karwendelgebirge West 1: 25000

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