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04.09.2011 Gestern noch der Anstieg von Gries hinauf zur Ambergerhütte, Gehzeit in etwa 1,5 Stunden bei rund 550Hm. Nette Hütte, nettes Personal aber die Nacht eine Katastrophe im Lager. Wieder mal Besoffene am Weg, da frag ich mich ernsthaft warum man um 22.00 Uhr noch eine letzte Runde ausschenken muss die aus Flaschen von Rotwein besteht, damit gewisse Leute gegen 01.00 Uhr rotzbesoffen im Lager auftauchen. Das ärgert mich immer wieder. Wenn das schon gehandhabt wird sollen jene in ein Zimmer gehen oder alle Haligallibrüder in dasselbe Lager gesteckt werden. Wir mussten um 04.45 Uhr aus den Federn denn der Wetterbericht versprach nur bis zum Nachmittag stabiles Wetter und so starteten wir nach einem Thermofrühstück los Richtung Wilde Leck.

Nach so einer Nacht ist man wirklich heilfroh wieder gehen zu können. Eine Partie startete schon bevor wir zum Frühstück gingen, später holten wir die Zwei am Ostgrat ein. Von der Hütte weg gehts im Talboden entlang immer rechts des Baches. Gute Markierung, die Abzweigung Kuhscheibe ignorieren wir und steigen dann am Talschluß immer steiler werdend hoch bis zur nächsten Weggabelung. Wir folgen dem Hinweisschild Wilde Leck, der andere Steig führt Richtung Hochstubaihütte. Man könnte jedoch auch den unteren Weg nehmen, wir steigen immer höher und queren oberhalb des anderen Weges direkt auf der Seitenmoräne hoch.

Blick nach hinten zum Gletscher, rechts der Gipfel

Bis nach hinten wo der Gletscher beginnt sind´s dann in etwa 1h 45 Minuten Gehzeit bei etwa 540 Höhenmetern. Nun entscheiden wir uns die Steigeisen anzulegen, Mario hat keine dabei und steigt über Schutt und Geröll an der Seitenmoräne hoch. Immer geradeaus, fein zu steigen da alles blank ist. Dann drehen wir nach Osten und kommen an den Beginn des Wilde Leck Ferners.

Rechts der Wilde Leck Ferner, am rechten Rand legen wir die Eisen wieder ab

Nun wieder Eisen runter und über Blockwerk Richtung Norden, dann bald einmal rechts weg hinauf zum Ostgrat.

Da rechts rauf gehts bis an den Ostgrat

Am Ostgrat die ersten Meter...

Nun heißt es in feinstem Fels steigen. Die ersten Meter gehen wir problemlos frei..

Mario in seinem Element

An einem Gendarm ist erst einmal Schluß…die zweite Seilschaft haben wir mittlerweile eingeholt. Der Vorsteiger gibt uns den Tip den Gendarm zu überklettern und Mario zeigt sich sofort begeistert, also wird gesichert. Mario voraus, ich und Andi folgen… Oben angekommen dann kein weiter kommen..alles retour und umgehen auf nördlicher Seite. Kostet uns leider eine halbe Stunde aber was solls, tolles Foto is es worden. Es folgt eine plattige Wand.. ab hier gehen wir am Seil, jedoch gestaffeltes Klettern ist ausreichend. Seilabstände rund 10 Meter, Andi voraus, ich als Zweiter und am Schluß Mario. Das Wetter wird mal schlechter, mal besser, aber im Endeffekt haben wir großes Glück bei dieser Föhnlage. Die plattige Wand queren wir südseitig, dann wieder am luftigen Grat, wieder in die Südseite und zum Schluß steil über einen Aufschwung mit kurzer Querung gegen Süden, zum Gipfelkreuz auf 3359m. Echt tolle Tour!

Blick zurück auf den gesamten Ostgrat

Was etwas nervt ist der lange Zustieg für rund 300 Höhenmeter Kletterei, aber mir/uns hats Allen getaugt. Ab Gletscher rund 2h 30 Minuten, je nach „Verkehr“ am Ostgrat. Ein wenig jausnen, a guats Schnapsl und Fotos dann heißts schon wieder zusammen packen und hinunter. Wer weiß wie lang das Wetter hält.

Gipfelsieg auf der Wilden Leck

Der Abstieg erfolgt dann nach einer kurzen Querung gegen Süden, entlang der roten Markierung in der Südseite. Hier nun anfänglich mit einem Fixseil abgesichert gehts über steile Platten abwärts. Weiter dann auf gut markiertem Steig meist gehend aber auch etwas kraxelnd bergab. Stellen II, aufpassen das man nicht ausrutscht! Das Gelände sehr abschüssig und ausgesetzt.

Mario und Andi im zügigen Abstieg

Bei uns gehts recht flott und so sind wir nach nicht einmal 40 Minuten wieder am Gletscher. Trittsicher aber abolutes Muss, dann ist der Abstieg recht flott zu meistern. Die zweite Seilschaft tut sich da um einiges schwerer. Wir sehen Sie den ganzen Tag nicht mehr. Am Gletscher dann wieder rauf mit den Eisen und recht flott hinunter bis zum Ende des Gletschers. Mario ist nun langsamer am Weg, er steigt über die Seitenmoräne ab. Aufpassen muß man ob von der Seite etwas herunter kommt. Also denk ich schon das sich das etwas Mehr an Gewicht letztendlich rentiert hat. Der Retourweg dann genau gleich wie der Anstieg! Vom Gletscher dann in etwa 1 Stunde 15 Minuten bis zur Ambergerhütte zurück. Zügig is dahin gegangen, die Fußsohlen brennen schon aber nutzt ja nix, runter muß man eben auch. An der Hütte dann noch kurze Rast bis es hinunter nach Gries geht. Andi stoppt ein Auto und der Fahrer ist so freundlich uns unsere Rucksäcke mit nach unten zu nehmen! Vielen lieben Dank, deshalb stehen wir auch schon nach 55 Minuten wieder beim Auto. Die letzten hundert Meter dann bei leichtem Nieselregen, optimal ausgegangen.

FAZIT: Eine tolle Tour im Bereich der Ambergerhütte. Als Eintagestour theoretisch auch machbar, dann könnte man das Bike mitnehmen, aber eben wenig Platz im Auto. Auch über das Stubaier Gletscherskigebiet und die Daunscharte wäre eine Besteigung möglich. Nachteil jedoch der relativ späte Start aufgrund der Bergfahrtszeiten. Was sicher mal von mir gemacht wird, eine Winterbegehung mitn Bezi. Bei unseren Bedingungen könnte man komplett ohne Gletscherkontakt den Gipfel erreichen, im Spätsommer/ Herbst jedoch alles blank und kein Problem bezüglich Spalten! Die Kletterei in festem Fels am Ostgrat einfach zum Genießen, bei entsprechendem Wetter tolle Tiefblicke auf den Gletscher und die restlichen Stubaier Alpen. Wir waren froh das wir keinen Niederschlag hatten. Die Gehzeiten in etwa wie folgt: Gries- Ambergerhütte 1,5- 2 Stunden. Hütte- Gipfel in etwa 4- 4.5 Stunden…Gesamtgehzeit retour rund 3.5- 4 Stunden je nach Kondition. Höhenmeter zusammen etwa 1830m und etwa 25 Kilometer Wegstrecke! Alles in Allem, endlich gemacht, danke Mario und Andi für eure Begleitung, super Tagl gwesen

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