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Einmal durchs Karwendel von West nach Ost- Karwendelgebirge

02.09.2023

Im Juli ging es ja mit Jürgen von Thaur nach Krün, also Süd nach Nord und über die gesamten Karwendelketten. Dieses Mal wollte ich von West nach Ost 😀 Also kam mir die Idee von Reith bei Seefeld zu starten und nach Vomp bis zum Eingang in das Vomperloch zu gehen. Kurz auf alpenvereinaktiv geplant- Somit wusste ich in etwa wie weit es sein würde und etwa die Höhenmeter. War ähnlich der im Juli gegangenen Route. Höhenmeter sollten es dieses Mal weniger sein, aber dafür etwas mehr an Kilometern. Das macht Freude und müde Beine 😀 Ich habe dann mal leise Lin gefragt ob sie denn nicht auch mal schauen wollte was Ihre Beine so aushalten und sie war eigentlich recht schnell dafür zu begeistern, wobei es bei Ihr „nur“ bis ins Halltal gehen sollte. Deshalb parkten wir am Vorabend ein Auto in Absam mit dem Zweiten ging es dann gegen 02:30 Uhr (was für eine unchristliche Zeit) nach Reith wo wir bei dem Mini Bahnhof das Auto abstellten und in die Nacht los starteten. Der Mond schien recht kräftig, trotzdem brauchten wir unsere Stirnlampen sobald es hinein in den Wald ging. Über den markierten Steig erreichten wir gegen 05:30 uhr die Nördlinger Hütte und bald darauf die Reither Spitze unser einziger Gipfel auf der gesamten Strecke. Den Sonnenaufgang konnten wir dann nicht abwarten und bevor die Hüttenschläfer kamen ging es für uns schon weiter über die Freiungen zum Solsteinhaus. Dieser Abschnitt war technisch eigentlich der schwierigste Teil in Bezug auf schottrige Unterlage. Das Licht war aber einfach nur traumhaft schön! Natürlich keine Menschenseele unterwegs, bis auf die losgestarteten Hüttenwanderer. Genuss pur und die Strecke ging uns leicht von der Hand. Am Solsteinhaus dann kurze Pause und um etwa halb neun das erste alkoholfreie Weizen 😀 Richtig geschmeckt hat es noch nicht muss ich gestehen.

Vom Solsteinhaus ging es dann gegen neun Uhr weiter 😀 Über das schöne Kristental und die Kristenalm bis zur Amtssäge. Leider hatten wir einen kurzen schmerzhaften Niedergang meiner Begleiterin. Ich war recht überrascht als sie neben mir zu Boden ging und dachte an einen Heirratsantrag, aber dem war nicht so 😀 Ein klassischer Einfädler sozusagen und da lag sie am Boden und meine Gedanken waren: Das ist es jetzt gewesen, aber Lin ist eine Art Stehauf Weibchen, bissl jammern aber dann weiter beißen :-* Nach kurzer bergretterischer Erstversorgung ging es dann sich sehr ziehenden Fahrweg hinein in Richtung Möslalm und weiter zur Pfeishütte. Die letzten Höhenmeter ging es Gott sei Dank über einen Steig, wo wir wieder besser in Schwung gekommen sind. Besser wäre gewesen gleich durch zu ziehen bis hinauf in das Stempeljoch, aber der Hunger war eben grösser! Und so waren wir wieder im vollen Touribetrieb inklusive lautstarker Ossis, die haben mich beim Essen echt genervt. Essen, Trinken und schnell wieder weg sprich weiter dann mit vollem Magen hinauf in das Stempeljoch. Hier entschied sich Lin dann endgültig direkt in das Halltal abzusteigen, auch wegen Ihrer ramponierten Knie. Sie hat sich ja sehr tapfer geschlagen und hier trennten sich dann unsere Wege- Danke! Zu Zweit ist es schon um Vieles leichter bei solch einer Unternehmung.

Im Abstieg zum Hallerangerhaus bekam ich dann wirklich Probleme mit meinen Knien. Kurz habe ich daran gedacht am Hallerangerhaus abzubrechen und das Taxi nach Scharnitz zu nehmen 😀 Aber irgendwie geht man dann halt doch weiter und als ich dann im Überschalljoch war wusste ich das es jetzt kein Zurück mehr geben würde, also nicht lange überlegen sondern einfach rein ins Vomperloch. Wie ein Gehbehinderter bin ich die erste Steilstufe abgestiegen- Begeistert von der Schönheit und der Abgeschiedenheit ging es talauswärts. Immer dem Steiglein folgend bis zur Abzweigung hinauf zur Walderalm. Ab hier endete quasi der markierte Steig- nur mehr einzelne rote Punkt zeigten mir das ich richtig war und ich kannte diesen Abschnitt ja schon und wusste das es sich ziehen würde, aber das es so weit sein würde damit hatte ich nicht gerechnet 😀 Irgendwann kam ich dann an die Katzenleiter nach mehrmaligem Auf- und Ab und dort musste ich mich nochmals richtig konzentrieren. Mit angeschlagenen Knien ging es über den ausgesetzten Steig seilversichert hinunter ins Zwerchloch und zum Jagdhaus wo es mich dann auch noch mit einem feinen Regenschauer erwischt hatte. Der Rest nur noch Formsache, mittlerweile war es dunkel geworden. Kurz vor der Zivilisation sah ich noch einen einzelnen Zuschauer am Baum sitzen 😀 Der hat Alarm geschlagen als ich um das Eck gekommen bin- ein Waldkauz! Als ich dann am Fahrweg angekommen bin war mir klar das ich es endlich geschafft hatte. Zur Karwendelrast war es nicht mehr weit, dann wollte ich mich fein auf eine Holzliege legen und da schau her: Lin kam 5 Minuten später um mich abzuholen 😀 Was für ein perfektes timing! DANKE :-*

FAZIT: Ein weiteres Highlight in dieser Saison. Cool wäre jetzt mal mit Segelflieger oder Flugzeug das Karwendel abzufliegen 😀 Bis Lafatscher Joch ging es eigentlich sehr gut- dann war es schon einigermaßen zu beißen! Gott sei Dank hielten meine Knie und ich habe mich bis zur Karwendelrast etwas erholt 😀 Danke Lin für deine Begleitung und das nette Miteinander- super Leistung auch von Dir! Was mach ma als Nächstes?