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Karwendelfeeling pur- vom Schneekopf bis zur Schaufelspitze- Karwendelgebirge

08.08.2020

Da ich ja letztes Wochenende mit dem Alpenverein am Sonnjoch unterwegs war, kam mir wieder die Schaufelspitze im Karwendel in den Sinn 🙂  Ein markanter Felsklotz über dem Bärenlahnersattel. Ja es gibt neben der berühmten Schaufelspitze im Stubaital noch eine Schaufelspitze und zwar im Karwendel. Also AV Führer ausgepackt und natürlich beim „Karwendeljürgen“ nachgeschaut- dort werde ich meistens fündig 🙂 Und da schau her- er war den Grat schon…Infos findest du hier sehr ausführlich hikalife.com

Bin natürlich auch an der Gernalm gestartet und über den markierten Steig ging es in angenehmer Steigung hinauf in den Gütenbergsattel 1620m. Hier habe ich mir mal das Gelände genauer angeschaut- ein direkter Anstieg in Richtung Schneekopf wäre sicher möglich, jedoch habe ich dann den Bericht gegoogelt und kam so auf die glorreiche Idee wieder etwas abzusteigen 🙂  Also etwa die angegebenen 80 Höhenmeter bergab und an einer unscheinbaren Stelle hinein in die Flora 😆  Mir ist vorgekommen Steigspuren zu erkennen- plötzlich kam mir ein junger Einheimischer nach mit dem ich kurz gequatscht habe. Sein Ziel war die Bettlerkarspitze, also wusste ich das ich richtig war. Der junge Bursch hat mich richtig stehen gelassen in dem steilen Anstieg hinauf auf den Kamm. Der Steig prägte sich immer mehr aus- Plötzlich bin ich vor drei Jagern gestanden die auf a Gams hoass waren 🙂 Habe mich dann leise wieder retour verabschiedet und bin die Stelle umgangen. Plötzlich waren zwei Deutsche vor mir, die wahrscheinlich vom Sattel direkter aufgestiegen sind. Ein Blick retour zeigte mir noch einen Bergsteiger der aus den Latschen kam und auch den Jägern ihre Chance ließ 🙂 Sehr viel Verkehr auf dem einsamen Anstieg. Naja ich stieg weiter in Richtung Schneekopf. Der Grat wurde immer alpiner. Die zwei Deutschen haben dann umgedreht und querten in der Südflanke gegen Westen- sie folgten dem schnellen Einheimischen der schon weiter voraus war. Der Einzelgänger war dann auch nicht mehr zu sehen. Für mich ging es weiter bis zu dem angesprochenen Band oder „Gamswechsel“ den ich recht schnell hinter mich gebracht habe. Ich habe die Querung nicht so schlimm empfunden wie Jürgen damals, aber viel liegt an der Tagesverfassung und natürlich hatte ich heuer schon mehrere solcher Touren in den Beinen. Durch die Südflanke ging es dann hinauf bis zum Gipfel des Schneekopfes 2109m.

Vom Schneekopf aus sieht man das schöne Gipfelkreuz des Falzthurnjoch 2150m. Der Einzelgänger war mittlerweile dort angekommen. Für mich ging es ohne Probleme weiter bis zum Gipfel.

Kleine Trinkpause und etwas Essen dann ging es schon weiter in Richtung Bettlerkarspitze. Der erste Teil sehr einfach- vor mir war immer wieder der Einzelgänger zu sehen den ich am Gipfel dann eingeholt habe- der zweite Teil dann mit mehreren „Türmchen“ und Aufschwüngen die man süd- oder nordseitig einfach umgehen konnte. Wobei mir die Nordseite fast lieber war aufgrund der hohen Temperaturen 🙂 Bevor man dann an den Gipfelbau kommt bin ich einfach in Richtung Rinne gequert und habe mir eine geeignete Stelle gesucht. Mein Vorgänger ging es direkt durch die Rinne an- ich habe mich rechts gehalten und bin von dort über gut kletterbares Gelände hinauf auf den Grat und die letzten Meter über den Normalweg bis zum Gipfelkreuz der Bettlerkarspitze 2268m. Berg Heil mit meinem Tempomacher 🙂 Übrigens der Schnelle Einheimische war so nett und hat am Grat gewartet bis ich oben ausgestiegen bin- danke! Somit bestand keine Gefahr das ich etwas auf meinen wunderschönen Kopf bekam 🙄

Wir haben dann nach einer kurzen Quatscherei entschieden zusammen weiter zu gehen. Im Prinzip bleibt man immer am Grat- keine speziellen Ausweichmanöver. Zum Schluß hin verlässt man den direkten Grat Anstieg auf die NW Seite und gelangt so zum „Normalanstieg“ aus der Eng. Die letzten Meter un schwierig auf den höchsten Punkt der Schaufelspitze 2306m. Endlich diesen Gipfel mal gemacht. Ich bin dann noch gegen SW weiter auf den äußersten Punkt und habe dort mal ausgiebig Rast gemacht. Mein deutscher Kamerad hat sich an seinen Gebetsfahnen erfreut die er wohl Sommer 2018 aufgehängt hat. Jürgen war ja im Mai 2018 oben und da gab es diese noch nicht 🙂 

Für den Übergang auf die Schaufelspitze hatte ich etwa eine Stunde gebraucht. Aber es nützte nichts, ich musste ja jetzt bis fast in die Eng absteigen und über den Plumssattel retour. Deshalb verabschiedete ich mich von meinem Münchner Spezi und nahm den Abstieg in Angriff. Der obere Teil ist sehr einfach. Immer am Gratrücken bleiben bis man auf eine Fläche kommt wo ein Steinmann zu sehen ist. Von dort dann rechts weg. Ich habe mich immer an Steigspuren orientiert und bin einem einheimischen Pärchen gefolgt das von den Hagelhütten aus aufgestiegen ist. Irgnedwann habe ich sie aber eingeholt und alleine ging es recht abenteuerlich hinab bis auf den breiten Fahrweg der mich bis in den Sattel hinauf führte. Den Abstieg näher zu beschreiben macht nicht wirklich Sinn, denn ein Verhauer ist sicher immer dabei 🙂 Alles in Allem war ich aber recht schnell unte. Ab Gipfel habe ich etwa 70min bis zum Fahrweg gebraucht und hinauf auf den Sattel nochmals gut eine Stunde! Das war etwas fad muss ich gestehen 🙄 

Vom Sattel bin ich dann den feinen steilen „A- Weg“ noch bis zum Auto. Aber nach der Runde nur noch ein Klax 😀

FAZIT: Sehr schöner aussichtsreicher Gratanstieg auf die Schaufelspitze im Karwendel 2306m. Schwierigkeiten gibt es eigentlich keine. Einzig die Wegfindung hinauf auf den Schneekopf im unteren Teil und die Rinne hinauf zur Bettlerkarspitze. Abstieg Schaufelspitze bis fast in die Eng ein kleines Abenteuer. Derjenige der sich da nie „versteigt“ hats wirklich gut erwischt 🙂 Habe am Ende etwa 2.5h aufs Falzthurnjoch gebraucht- Weiter zur Bettlerkar etwa 45min. zur Schaufelspitze nochmals etwa eine Stunde und der Abstieg und Aufstieg auf den Sattel 2h 15min.; Den kurzen Abstieg zur Gernalm hinunter vernachlässigen wir 😀 Etwa 19km und 7 Stunden Gehzeit bei rund 1850hm laut Aufzeichnung meiner Uhr.