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Hoch überm Pitztal- Sternennacht deluxe

30-31.08.20219

Über wieviel Gipfel musst du gehen?! 🙂 Ich wollte seit längerer Zeit wieder einmal eine Biwaknacht unter freiem Himmel verbringen und es sollte möglichst hoch oben sein. Da fiel mir der Mainzer Höhenweg ein. Eine Überschreitung mehrerer 3000er mit Option die Nacht auch in der Biwakschachtel am Wassertalkogel zu verbringen. Bin was das betrifft immer recht skeptisch, weil auf solchen Höhenwegen auch dementsprechend viel Verkehr herrscht. Das Wetter war eigentlich sehr gut gemeldet deshalb entschieden Wir uns das Ganze anzugehen. Mit dem Auto ging es hinein ins Pitztal bis zum Parkplatz der Rüsselsheimer Hütte, kurz vor Plangeross. Unser Ziel für heute war der Aufstieg über die Hütte hinauf ins Weißmaurachjoch und von dort weiter auf den Wassertalkogel wo das Rheinland-Pfalz-Biwak steht 🙂 Bei sehr angenehmen Temperaturen und in der Sonne ging es über den wunderschönen Anstieg (auf der anderen Talseite die Kaunergrathütte mit Waze und Co) hinauf zur Hütte wo wir noch einmal unsere Wasservorräte aufgefüllt haben. Mein Rucksack mit der kompletten Fotoausrüstung drückte gewaltig auf die Schultern, aber die Vorfreude war so groß das ich bald nichts mehr spürte. Nach der Hütte immer dem markierten Steig folgend zum Schluß hin steiler ins Weißmaurachjoch 2953m. Auf den letzten Metern konnten Wir noch Steinböcke beobachten und genoßen die Ruhe- es war Gott sei Dank sehr wenig Verkehr! Aber der Hütte bekamen wir an diesem Tag niemanden mehr zu Gesicht 🙂

Nach dem Joch wurde der Weg etwas anspruchsvoller. Mit leichtem Gepäck, kein Problem, mit meinem schweren Rucksack schon etwas fordernd. Aber habe ich mir ja selber ausgesucht 🙂 Ab und geht es mit Hilfe von Seilversicherungen abwärts, dann wieder über Gletscherreste. Alles in Allem eine recht schuttrige Angelegenheit. Ostseite des Puitkogels entlang, immer den Markierungen folgend bis südlich des Sonnenkogels. Zum Schluß direkt am Grat hinauf zur Biwakschachtel und dem Wassertalkogel. Mittlerweile ist das Wetter leider etwas schlechter geworden und wir entschieden uns aufgrund der Einsamkeit das Biwak zu beziehen. Man weiß ja nie ob es in der Nacht anfängt zu regnen. Die Biwakschachtel ist wirklich top ausgestattet, eine Kassa zum Zahlen, Gaskartuschen, Kochgeschirr, unzählige Decken alles perfekt gewartet- DANKE! Und man kann es kaum glauben, es kam niemand nach absolut niemand!

Der Abend kam dann recht schnell- wir haben uns in die Decken gekuschelt und ich habe mir dann den Wecker für die Nacht gestellt, in der Hoffnung das es aufklaren sollte! Und ich hatte Glück. Nach mehrmaligem Aufstehen konnte ich endlich Sterne sehen 🙂 Also raus in die frische Luft und fotografieren. Es hat sich rentiert denke ich- Schau selbst…

Bald war die Nacht dann um und zum Sonnenaufgang kam auch Bianca heraus 🙂 Ein paar tolle Aufnahmen sind entstanden und wir erwarteten die wärmenden Sonnenstrahlen! Bei einem wärmenden Tee und unserem bescheidenen Frühstück wurde es schließlich Tag!

Dann hieß es wieder zusammen packen- zu bezahlen und die Schachtel auf zu räumen. Werde nächstes Jahr mal mit leichtem Gepäck die ganze Runde machen und Nudeln oder Ähnliches herauf bringen! Finde es super das es noch so motivierte Menschen gibt die eine Biwakschachtel in solch einem guten Zustand betreuen. Für uns ging es dann über den Gschrappkogel 3197m und den Wurmsitzkogel 3079m auf gut markiertem Steig weiter. Da wir mit Abstand die Ersten waren konnten wir auch noch Steinböcke beobachten und etwas diskutieren 👿 Nach der Abzweigung ins Ötztal mussten wir dann noch rund 200 Höhenmeter unterhalb des Pitztaler Jöchls absteigen bevor wir dann abwärts zur Braunschweiger Hütte gelangten. Auf der Hütte war die Hölle los- so richtig Touriland! Da kommen Wandergruppen die sich feiern als wären sie auf einem 8000er angekommen und das mit einer Lautstärke das einem schlecht werden könnte. Das Essen war ausgezeichnet und nach einem kurzen Quatscher mit dem Wirt erfuhren wir das die Nacht zuvor an die zehn Leute in der Schachtel waren! Was für ein Alptraum…Wir machten uns nach dem Essen auf den flotten Abstieg hinunter ins Pitztal und mit dem Bus ging es retour zum Ausgangspunkt! Danke an den netten Busfahrer der uns direkt am Parkplatz absetzte und das obwohl der Bus voll war!

FAZIT: Für mich war die Nacht am Rheinland-Pfalz-Biwak sicher ein highlight in dieser Saison! Habe sehr viele Fotos eingebaut um zu zeigen wie schön wir es denn vor unserer Haustüre haben 😀 Bis auf den Hüttenaufenthalt und den Abstieg haben wir nahezu keine Leute getroffen was uns in Bezug auf die Steinböcke sehr zu Gute gekommen ist! Danke Bianca für die wunderschöne Zeit mit Dir 😆 Der erste Tag: 11km bei 1850hm- technisch schwieriger als der Zweite Tag: 10km bei 300hm; Mit dem schweren Gepäck weiß man dann schon was man getan hat 😀